In den vergangenen Wochen haben wir immer wieder die Begriffe Durchseuchung oder Herdenimmunität gehört. Die relevanten Infos dazu im Überblick:
Welche Rolle spielt die Durchseuchungsrate?
Unter dem Begriff Durchseuchung versteht man die Verbreitung eines Erregers in einer bestimmten Population. Auch, wenn das Wort negativ klingt: mit einer hohen Durchseuchung kann eine Erkrankung eingedämmt werden. Durch die entstehende Immunität, bedingt durch die Bildung schützender Antikörper, werden erneute Ansteckungen verhindert. Hohe Durchseuchung bedeutet somit, dass die Ausbreitung sinkt, da sich weniger Personen infizieren und den Erreger weitergeben.
Wie entsteht Immunität?
Kommt das Immunsystem mit einem Krankheitserreger in Kontakt, bildet der Teil des adaptierten Immunsystems Abwehrstoffe (Antikörper), sodass es bei einer erneuten Infektion mit dem gleichen Erreger schnell reagieren und diesen unschädlich machen kann. Der Körper wird immun, er erkrankt also nicht erneut daran und kann den Erreger auch nicht an andere Personen weitergeben. Impfungen basieren auf demselben Prinzip: der Impfstoff bereitet das Immunsystem auf potenzielle Krankheitserreger vor, indem er die Abwehrmechanismen trainiert. Der Körper ist dann im Falle einer tatsächlichen Infektion mit dem jeweiligen Erreger bereits gerüstet und wehrt diesen ab. Die Entwicklung einer Immunität ist deshalb ein biologischer Prozess, der den Körper davor schützt, immer wieder neu zu erkranken.
Schutz für die Gemeinschaft
Ist ein bestimmter Prozentsatz der Bevölkerung gegen eine Erkrankung immun (je nach Erreger sind dafür 40-95% einer Population erforderlich), kann sich ein Erreger nicht ausbreiten, da die Infektionskette abbricht. Diese Herdenimmunität kann etwa auf schnellstem und einfachstem Weg durch flächendeckende Impfungen erreicht werden. Grundsätzlich gilt: je größer das Infektionsrisiko einer Krankheit, desto höher muss die Durchimpfungsrate sein. Ebenso kann aber auch – wie oben genannt – eine hohe Durchseuchungsrate Herdenimmunität schaffen.
Von der Herdenimmunität profitieren nicht nur die immunen Menschen selbst, sondern auch jene, die aus verschiedenen Gründen nicht geimpft werden können – etwa Säuglinge, chronisch kranke oder immungeschwächte Personen. In diesem Fall ist die Rede von einem „Herdenschutz für Risikogruppen“.