Impfstoffe schützen präventiv vor Infektionskrankheiten, indem sie das Immunsystem zur Herstellung von Antikörpern und Vermehrung bestimmter Immunzellen anregen. Der Organismus bedient sich sozusagen an seiner eigenen Abwehrstrategie.
Wie entsteht Immunisierung?
Infektionskrankheiten werden durch Mikroorganismen ausgelöst, die in den menschlichen Organismus eindringen. Kommt das Immunsystem mit den eingedrungenen Krankheitserregern in Berührung, bildet es Abwehrstoffe, die genannten Antikörper. Trifft das Immunsystem später erneut auf diese Krankheitserreger, sind bereits Abwehrstoffe „vorrätig“, um die Krankheit zu bekämpfen. Infolge kommt es in der Regel nicht zum Ausbruch der Erkrankung.
Welche Arten von Impfstoffen gibt es?
Eine Impfung beinhaltet abgetötete (Totimpfstoffe) oder abgeschwächte (Lebendimpfstoffe) Krankheitserreger, die das Immunsystem dazu anregen, Abwehrstoffe gegen den eigentlichen Krankheitserreger zu bilden. Dieser Vorgang der Antikörperbildung – die sogenannte aktive Immunisierung – dauert in der Regel mehrere Wochen. Impfungen, die nach diesem Prinzip funktionieren, bauen daher erst nach einiger Zeit einen verlässlichen Schutz auf, der allerdings für längere Zeit anhält.
Bei der passiven Immunisierung bekommt die körpereigene Abwehr hingegen direkte Unterstützung. Impfstoffe, die nach dieser Methode wirken, führen dem Körper bereits „fertige“ Abwehrstoffe zu, also Antikörper gegen bestimmte Erreger. Durch die passive Immunisierung entsteht ein sofortiger Schutz, der jedoch nur vorübergehend (wenige Wochen bis maximal drei Monate) anhält.
Wirkungsdauer variiert
Je nach Impfstoff kann es somit einige Wochen dauern, bis es zur Entwicklung einer Immunität kommt. Manchmal sind mehrere Teilimpfungen nötig, da bei einer einzigen Impfung meist nur eine schwache Immunisierung erreicht wird. Manche Impfungen schützen lebenslang, andere lassen im Laufe der Zeit in ihrer Wirkung nach und müssen nach einigen Jahren wiederholt bzw. aufgefrischt werden. Nach der Auffrischung ist der Körper für einen längeren Zeitraum oder sogar dauerhaft unempfindlich gegen Erreger.
Manche Erreger verändern sich (mutieren), wie zum Beispiel die der echten Grippe bzw. Influenza. In diesen Fällen können beispielsweise jährliche Impfungen mit jeweils neuen Impfstoffen erforderlich sein, um einen anhaltenden Schutz zu garantieren.