Neben dem bekannten und gesellschaftlich verbreiteten Bluthochdruck wird bei vielen Menschen ebenso ein zu niedriger Blutdruck gemessen, der in der Fachsprache auch als Hypotonie bezeichnet wird. Bei den Betroffenen machen sich oft unterschiedliche Beschwerden bemerkbar: Schwindel, Müdigkeit, Blässe oder Herzrasen sind nur einige der möglichen Symptome. Niedriger Blutdruck ist meist erblich bedingt, ebenso werden die persönliche körperliche Verfassung sowie Umweltfaktoren als eventueller Grund angenommen. In manchen Fällen kann Hypotonie auch auf ernsthafte Krankheiten hinweisen.
Wann ist der Blutdruck zu niedrig?
Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) spricht man dann von Hypotonie, wenn der Blutdruck unter einen Wert von 100/90 zu 60 mm Hg sinkt. Dieser Wert entsteht, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und das Blut in die Arterien pumpt. Generell unterscheidet man innerhalb von 3 Formen:
Primärer (essentieller) niedriger Blutdruck
Diese Art der Hypotonie tritt am Häufigsten auf. Es gibt keinen ersichtlichen Auslöser, die Betroffenen scheinen ansonsten völlig gesund zu sein. Vor allem junge, schlanke Frauen sind von dieser Form vermehrt betroffen.
Sekundärer niedriger Blutdruck
Diese Form ist auf eine körperliche Ursache zurückzuführen und kann dementsprechend durch eine Grunderkrankung (etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Venenschwäche oder Hormonstörungen) aber auch durch Medikamente ausgelöst werden.
Orthostatischer niedriger Blutdruck
Diese Art der Hypotonie tritt vor allem durch eine veränderte Körperlage auf. Steht man z.B. zu schnell auf, sackt das Blut in die untere Körperhälfte ab und das Gehirn wird aufgrund des spontanen Blutdruckabfalles mit zu wenig Sauerstoff versorgt, wodurch die Gefahr eines Kreislaufkollapses besteht.
Neben den genannten Ursachen kann ebenso starker Blutverlust oder eine Schwangerschaft Auslöser für Hypotonie sein. Auch Flüssigkeitsmangel (etwa bei großer Hitze, durch starkes Schwitzen, heftigen Durchfall oder Erbrechen) ist in diesem Zusammenhang relevant: Durch die geringe Versorgung mit Flüssigkeit sinkt auch die Menge an zirkulierendem Blut, wodurch der Druck in den Gefäßen abnimmt.