Unser Immunsystem arbeitet 24 Stunden am Tag – ganz egal, ob wir schlafen, am Computer arbeiten oder uns sportlich betätigen. Unser Körper benötigt diesen komplexen Schutzmechanismus, um uns vor den Millionen von Keimen zu schützen, denen wir täglich ausgesetzt sind. Dazu zählen neben Bakterien, Viren und Pilzen ebenso Staubpartikel, Pollen oder Tierhaare.
Die Aufgaben des Immunsystems
- Erkennung und Neutralisierung von Schadstoffen aus der Umwelt
- Entfernung von Viren und Bakterien aus dem Körper
- Bekämpfung krankhafter Veränderungen wie etwa Krebszellen
- Wundheilung und Kontrolle der körpereigenen und „ungefährlichen“ Mikroorganismen (z.B. im Darm)
Das Immunsystem zählt neben dem Nervensystem zu den komplexesten Systemen im menschlichen Körper. Es beschränkt sich nicht auf ein Organ, es verteilt sich über viele Stellen im Organismus. Die wichtigsten Transportwege für Immunzellen und Botenstoffe bilden die Blutbahn und Lymphgefäße, die den ganzen Körper durchziehen. Über die Lymphflüssigkeit werden Sauerstoff und Nährstoffe zum Gewebe transportiert und beschädigte oder tote Zellen, Krankheitserreger und Fremdstoffe wieder entfernt. Etwa 70% aller Immunzellen befinden sich im Darm, wo auch knapp 80% aller Abwehrreaktionen stattfindet.
Angeborene und erworbene Abwehr
Die Abwehr der Erreger findet auf unterschiedlichen Ebenen in unserem Körper statt. Je nachdem, welche Bestandteile zum Einsatz kommen, spricht man dabei von dem angeborenen (unspezifischen) und dem erworbenen bzw. spezifischen Immunsystem. Beide Abwehrsysteme sind eng miteinander verbunden und ergänzen sich bei jeder Reaktion auf Erreger oder Schadstoffe.
Aufgabe des angeborenen Immunsystems ist es, Erreger allgemein abzuwehren, wodurch sich auch die Bezeichnung unspezifisches Immunsystem ableitet. Seine Hauptaufgabe besteht in der Bekämpfung schädlicher Keime und Schadstoffe, die zum Beispiel über die Haut oder das Verdauungssystem in den Körper gelangen.
Die erworbene bzw. spezifische Immunabwehr bildet sogenannte Antikörper, welche gezielt gegen neue oder veränderte Krankheitserreger eingesetzt werden. Sie ist gekennzeichnet durch große Anpassungsfähigkeit, damit der Körper auch Bakterien und Viren bekämpfen kann, die sich im Laufe des Lebens verändern. Es kommt zur Ausbildung eines immunologischen Gedächtnisses: unser Organismus behält den ersten Kontakt mit Keimen in Erinnerung, um bei künftigen Infektionen schneller darauf zu reagieren. Deshalb ist auch die Rede einer „erlernten“ Immunantwort, der vor allem in der aktuellen Zeit große Bedeutung zukommt.
Damit unser Beschützer seine Aufgabe erfüllen kann ist eine gesunde, immunstärkende Lebensweise nötig. Dazu gehört eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung, Bewegung im Freien, ausreichend Sonnenlicht und so wenig Stress wie nur möglich.